StartseitePrinzesin Kayras AbenteuerDas Burgfest

Autor: Marion ( Patentante von Kayra)

Prinzessin Kayra`s Abenteuer

Das Burgfest

Es war einmal

An einem Sonntagmorgen im Frühling die kleine Kayra war gerade wach geworden, da kitzelte sie der erste Sonnenstrahl am großen Zeh. Sie reckte und streckte sich, da hörte sie eine sanfte Stimme, die sprach zu Ihr: „Guten morgen meine kleine Prinzessin, ich möchte dich gerne mit auf eine Reise nehmen! Hast du Lust?“ Die kleine Kayra lachte laut als sie sah, das es die Sonne war die da zu ihr sprach. Für einen Moment war sie geblendet und musste ihre Augen schließen, da saß sie auch schon auf einer Wolke und die Reise ging los.
Meine kleine Prinzessin, sprach die Sonne, alle Wünsche möchte ich dir erfüllen, wenn du zusammen mit mir Gutes tust. Gemeinsam mit ihrem Teddy sah sie, wie ihr Zuhause, die Autos, die Bäume und alles immer kleiner wurde.

Sie flogen über Berge und Täler und die kleine Kayra fand das alles ziemlich aufregend. Auf einmal bemerkte sie, dass sich die Landschaft veränderte. Die Wälder waren grüner, der Himmel klarer, es waren auch keine Städte mehr zu sehen nur vereinzelte kleine Bauernhäuser. Selbst die Autos und die großen Straßen waren verschwunden. Dafür gab es viele Weiden auf denen Schafe, Kühe und Pferde grasten.

Da hörte sie plötzlich Perdegetrappel. Sie lehnte sich auf ihrer Wolke ein bisschen weiter vor, um besser sehen zu können. Auf der Wiese unter ihr waren etwa vierzig Reiter unterwegs, die alle eine Rüstung trugen. Als sie weiter nach vorne sah entdeckte sie eine große Ritterburg, auf die die Reiter zielstrebig zuhielten.

Die kleine Prinzessin Kayra wandte sich aufgeregt an die Sonne: „Ich war noch nie auf einer Ritterburg. Meinst du, auch da kann man Gutes tun?“ Die Sonne lachte und sagte: Es gibt wohl keinen Platz im ganzen Universum an dem man nicht Gutes tun kann. Aber wenn du es genau wissen willst fliegen wir jetzt zu der Burg“. Ein kräftiger Windstoß brachte die Wolke direkt über die Burg. Dort verharrten sie eine Weile.

Die Kleine Kyra betrachtete neugierig das Geschehen auf dem Burghof. Es herrschte ein buntes Treiben. Jongleure warfen ihre Bälle durch die Luft, ein Barde sang Lieder und einige Ritter versuchten sich beim Kräftemessen, beim Schaukampf mit dem Schwert oder beim Armdrücken. Und natürlich wurden Wetten abgeschlossen, wer beim jeweiligen Kampf gewinnen würde. Die Stimmung war fröhlich und wurde noch ausgelassener, als die vierzig Reiter eintrafen, die sie zuvor gesehen hatte. Trotzdem hatte die kleine Prinzessin Kayra das Gefühl, dass hier irgendetwas nicht in Ordnung war.

Als der Begrüßungslärm nachließ, hörte sie es ganz deutlich. Irgendwo im inneren der Burg weinte verzweifelt ein Kind. Sie fragt die Sonne: „Hörst du das auch?“ „Aber sicher“ antwortete die Sonne. „Es wird gut sein, wenn du einmal nachsiehst, was da los ist. Die Wolke wird dich gleich auf dem Dachgarten der Burg absetzen. Da gibt es eine Tür die in die Burg führt. Aber bitte sei vorsichtig“. Die Wolke sank so tief, dass der Dachgarten ganz im Nebel lag und die kleine Kayra unbemerkt absteigen konnte. Die Wolke hatte sie direkt vor der Tür abgesetzt und die kleine Kayra schlüpfte gleich hinein. Ein bisschen mulmig war ihr schon. Aber da hörte sie wieder das Kind weinen und sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und ging in die Richtung aus der das Weinen kam.

Sie hatte sich die Burg nicht so riesig vorgestellt. Da waren viele Gänge und Treppen, doch die kleine Kayra verlies sich auf ihr Gefühl und lief einfach weiter. Das Weinen wurde immer lauter und schließlich kam sie an eine Tür, hinter der das weinende Kind deutlich zu hören war. Sie trat ein und sah einen kleinen Jungen der sie erstaunt ansah. Sie trat auf ihn zu und sagte: „Hallo, ich heiße Kayra und wer bist du?“ „Ich heiße Jamie“ antwortete der Junge, immer noch schniefend. Die kleine Kayra reichte ihm ein Taschentuch „so, jetzt putzt du dir erst einmal die Nase und dann erzählst du mir, warum du so weinen musst. Vielleicht kann ich dir ja helfen“.

Der Junge tat wie geheißen, putzte sich die Nase und fing an zu erzählen. Im letzten Jahr hätte es hier in der Gegend eine furchtbare Hungersnot gegeben und fast alle seine Freunde haben schon seit langer Zeit nicht mehr genug zu Essen bekommen. Deshalb habe er beschlossen, dass er beim großen Burgfest einige leckere Sachen aus der Vorratskammer mitnimmt und sie seinen Freunden gibt. Allerdings hatte die Köchin davon Wind bekommen und die Vorratkammer abgeschlossen, so dass er seinen Plan jetzt nicht mehr durchführen konnte. Kayra fragte: „Wo ist denn die Vorratskammer“? Der Junge zeigte auf die Tür hinter sich. Die kleine Prinzessin ging auf die Tür zu, berührte sie leicht und wie durch ein Wunder ging sie wie von selbst auf. Jaimie strahlte und sagte: „Du bist echt Klasse kleine Kayra, aber jetzt müssen wir uns beeilen, denn bald ist Essenszeit und dann kommt die Köchin hierher um die Speisen aus der Kammer zu holen“.

Jaimie hatte einen Schubkarren in einer Ecke versteckt, den er jetzt hervorholte und auf den die beiden jetzt das Essen aufluden. Es gab herrliche Schinken, gerauchte Würste, gebratene Hähnchen und noch viele andere Sachen, wie sie eben bei einem ordentlichen Burgfest verspeist werden. Als die Schubkarre randvoll beladen war, schob Jaimie sie durch eine kleine Seitentür, die in einen Gang, der rund um die Burg, direkt hinunter in den Keller führte. Die kleine Prinzessin Kayra folgte Jaimie, beladen mit einem Topf voll leckerem Kürbisbrei. Schließlich gelangten sie in einen Hof im hinteren Teil der Burg. Jaimie hatte sich mit seinen Freunden hier verabredet, weil er wusste, dass sie in diesem Hof ungestört sein würden. Hier arbeitete normalerweise der Hufschmied der Burg, aber der feierte heute natürlich auch beim großen Fest mit.

Kayra und Jaimie richteten nun das Essen auf dem Holztisch im Hof an. Als sie fertig waren, entriegelte Jaimie das Tor, um seine Freunde herein zu lassen. Die staunten nicht schlecht als sie den Festschmaus sahen. Einige wollten gleich über das Essen herfallen. Aber die kleine Prinzessin Kayra ermahnte sie, langsam zu essen, damit ihnen nicht gleich schlecht würde. So nahm sich jeder seine Lieblingsleckerbissen vom Tisch und dann war es auf einmal ganz still in dem kleinen Hof. Alle Kinder waren so mit ihrem Essen beschäftigt, so dass sie keine Zeit zu reden fanden. Die kleine Kayra freute sich sehr, als sie sah wie glücklich Jaimies Freunde ihr Essen verschmausten.

Plötzlich hörten sie eine Stimme: „Da, da sind die Diebe, die das Essen gestohlen haben!“ Die dicke Köchin betrat zusammen mit dem Burgherrn den Hof. Der war erstaunt, als er die vielen Kinder sah. Ein kleiner Junge schob sich noch schnell ein Hühnerbein in die Hosentasche, die anderen blickten verängstigt auf den Boden. Der Burgherr wandte sich an die Kinder und fragte: „Wer von euch hat denn nun den Diebstahl begangen?“ Jaimie nahm seinen ganzen Mut zusammen, trat hervor und sagte: „Ich war es!“ Der Burgherr war überrascht seinen Sohn hier zu sehen. Er hatte ihn zuvor gar nicht bemerkt. „Dann erzähle mir bitte, warum du das getan hast?“ Jaimie erklärte seinem Vater, dass er es so schrecklich fand, dass seine Freunde ständig Hunger litten und dass doch an diesem Festtag wirklich genug Essen für alle da war. Da musste der Burgherr lachen. Er gab seinem Sohn recht und war sogar mächtig stolz auf ihn. Er lud alle Kinder ein, mit auf den Burghof zu kommen und beim großen Fest mit zu feiern. Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen. Sie packten alles zusammen und liefen fröhlich zum Burghof. Am fröhlichsten war aber Jaimie, denn er war sehr erleichtert, dass sein Vater nicht böse auf ihn war. Die kleine Prinzessin Kayra lief neben Jaimies Vater, als ihr ein Gedanke kam. Sie sagte zu ihm: Weißt du, heute sind die Kinder satt und glücklich, aber morgen werden sie wieder Hunger haben.“ Da versprach der Burgherr der kleinen Prinzessin, dass er dafür sorgen würde, dass alle Kinder in Zukunft jeden Tag ein warmes Essen in der Schule bekommen würden.

Die kleine Kayra war überglücklich, sie feierte und tanzte mit Jaimie und seinen Freunden bis sie ein Sonnenstrahl kräftig an der Nase kitzelte. Ein bisschen traurig verabschiedete sich die kleine Kayra von Jaimie und schenkte ihm zum Andenken ihren Teddy.

Da sank auch schon die Wolke herab, so dass der ganze Burghof abermals im Nebel lag. Die kleine Prinzessin stieg auf die Wolke und mit dem nächsten Windstoß segelten sie davon.
Die Sonne folge ihnen lachend. Sie sagte zu Kayra: „Meine kleine Prinzessin, ich bin ja so stolz auf dich. Du hast dabei geholfen, dass ganz viele Kinder nie wieder Hunger leiden müssen. Das ist eine tolle Leistung.

Und voller Freude begaben sich Prinzessin Kayra und die Sonne gemeinsam auf den Heimweg. Sie flogen über Berge und Täler, die Autos, Bäume und Häuser wurden größer und größer. Die Sonne fragte Kayra noch ob ihr die Reise gefallen hat, da öffnete dies die Augen und erwachte in ihrem Bett. Die Sonnte strahlte nun in vollem Schein zum Fenster herein. Sie flüsterte ihr noch leise zu: „Immer dann wenn du mich nicht sehen kannst, dann denk an mich und die vielen Abenteuer, die wir noch gemeinsam haben werden.


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